«Leb wohl, Mitholz»

Vor 75 Jahren explodierte das Munitionsmagzin in Mitholz, neun Menschen starben. Der berührende Gedenkanlass liess die Hoffnung zurück, dass das Dorf weiterleben wird.

Paul Tschumi, Johann Ulrich Tschumi, Marie Trachsel-Kratzer, Anna Elisabeth Künzi-Wandfluh, Samuel Künzi, Luise Künzi, Christian Künzi, Karl Kast, Verena Kast. Neun Namen, neun Angehörige, Mitholzerinnen und Mitholzer, Freunde und Bekannte, die in der Nacht vom 19. Auf den 20. Dezember 1947 bei der Explosion des Munitionsmagazins ums Leben kamen. Am Montagabend, 19. Dezember 2022, wurden für sie neun Kerzen angezündet – zum Gedenken an das Unglück vor genau 75 Jahren.

2,59 Milliarden Franken für Munitionsräumung beantragt

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 16. November 2022 die Botschaft zu einem Verpflichtungskredit für die Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz verabschiedet. Er beantragt dem Parlament die Genehmigung von 2,59 Milliarden Franken für die umfassende Räumung der Munitionsrückstände. Mit der Räumung will der Bundesrat die Grundlage für eine sichere und attraktive Zukunft für Mitholz schaffen.

Der Bundesrat hält am Ziel der Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz fest und will die Herausforderungen, die die Munitionsrückstände mit sich bringen, nicht den kommenden Generationen überlassen. Seit seinem grundsätzlichen Räumungsbeschluss Ende 2020 wurde das Projekt intensiv vorangetrieben und wurden die Planungen für eine sichere und umfassende Räumung konkretisiert. Dabei war das VBS in engem Austausch mit der betroffenen Bevölkerung, den lokalen und kantonalen Behörden und den zuständigen Bundesstellen.

«2,59 Milliarden Franken für Munitionsräumung beantragt» weiterlesen

Im November wird gebohrt

Seit September 2022 werden weitere Sondierbohrungen im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für die Schutzbauten «Strasse» und «Bahn» durchgeführt. Die Bohrungen dienen der besseren Verständlichkeit der bestehenden Geologie und Hydrologie. 

Ab anfangs November 2022 wird eine Bohrung im Bereich der Fluh «Horeweid-Hemlige» (oberhalb Bahnhof Mitholz am Steilhang) vorbereitet. Für diese Bohrung in steiler Hanglage wird ab Montag, 07.11.2022 zuerst ein Podest mittels Schreitbagger und vereinzelten Flügen eines kleineren Hubschraubers erstellt. Sofern es die Witterung erlaubt, erfolgt die Installation des Bohrgerätes anschliessend ab dem Mittwoch, 09.11.2022 mit einem grossen Helikopter vom Typ Kaman K-Max. Das übrige Material wird ebenfalls ab dem 09. oder 10. November 2022 mit einem kleineren Hubschrauber transportiert.

Bei schlechter Witterung verschieben sich die Helikopterflüge entsprechend nach hinten. Der Abtransport des Bohrgeräts erfolgt ebenfalls wieder mittels Helikopter ab ca. Ende November / anfangs Dezember.Durch die Helikopterflüge kommt es kurzzeitig zu Lärmbelastungen.

Mitglieder für Mitholz-Kommission gesucht

Die Kommission wird ihre Arbeit spätestens auf den 1. Januar 2023 aufnehmen. Mit einem in alle Haushalte der Gemeinde verteilten Flugblatt sucht der Gemeinderat Kommissionmitglieder.

Gefahrenperimeter wird kleiner – das Wohnen in Mitholz wird aber ungemütlich

Bern, 09.03.2022 – Im Hinblick auf die Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz hat das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) die Bevölkerung heute darüber informiert, in welcher Gefahrenzone sich ihre Liegenschaft befindet und was dies für sie bedeutet. Abgestufte Gefahrenzonen machen es möglich, dass nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner Mitholz verlassen müssen und Teile des Dorfes weiterhin landwirtschaftlich bewirtschaftet werden können. Abhängig von der Entfernung zum ehemaligen Munitionslager Mitholz wurden ein Anlage-, ein Sicherheits- und ein Evakuationsperimeter definiert. Das VBS unterstützt die Bevölkerung unabhängig davon, in welchem Perimeter sie leben. Für die im künftigen Schutztunnel geführte Nationalstrasse konnte eine Linienführung gefunden werden, die sich bestmöglich ins Orts- und Landschaftsbild einfügt. Die für die Räumung notwendigen Baustellensituationen und Infrastrukturen werden in einem kompakten Bereich zusammengefasst.

«Gefahrenperimeter wird kleiner – das Wohnen in Mitholz wird aber ungemütlich» weiterlesen

Info des VBS zum Planungsstand

Link zum Youtube-Kanal der Medienorientierung.

Im Rahmen der laufenden Arbeiten wurde die Planung für den Gesamtablauf der Räumung der Munitionsrückstände mit groben Planungsschritten über die gesamte Projektdauer erarbeitet. Jetzt wird das erste Baubewilligungsverfahren für konkrete Baumassnahmen gestartet. Zudem werden die Unterstützungsmassnahmen für die Bevölkerung von Mitholz ausgeweitet. Die Bevölkerung wurde am 23. September an Informationsanlässen aus erster Hand informiert. 

«Info des VBS zum Planungsstand» weiterlesen

Bald wird wird gebohrt in Mitholz

Bis Ende Jahr werden sämtliche Liegenschaften im heutigen Gefahrenperimeter Mitholz bewertet. Und für die geplante Umfahrung des Dorfes werden Probebohrungen gemacht.

Für die Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz wird die Bevölkerung nach heutigem Kenntnisstand spätestens während der Räumung je nach Verlauf über mehr als 10 Jahre wegziehen müssen. Das VBS wird die betroffene Bevölkerung insbesondere bei der Vorbereitung des Wegzugs begleiten. Es wird Unterstützung anbieten, soweit dies die Betroffenen wünschen und benötigen, und dazu mit den einzelnen Personen und Familien das Gespräch suchen, wie es mitteilt. Damit gemeinsam mit den betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern von Mitholz konkrete Lösungen für die Zukunft gesucht werden können, werden sämtliche Liegenschaften im heutigen Gefahrenperimeter bewertet.

«Bald wird wird gebohrt in Mitholz» weiterlesen

Sprengstoff-Rückstände im Wasser gefunden

Im Mai 2020 führte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS hydrologische Versuche mit Markierflüssigkeiten durch. Nun liegen die Resultate dieser Proben sowie weiterer Untersuchungen vor. Sie zeigen, dass es eine Verbindung zwischen den Eingabestellen im ehemaligen Munitionslager Mitholz und dem grundwassergesättigten Bereich gibt, die aber aufgrund der Messresultate nur schwach ist. Im Rahmen des Grundwassermonitorings wurden zudem geringe Spuren von TNT nachgewiesen, die allerdings weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen und damit keine Gefahr für den Gewässerschutz darstellen. Da in der komplexen hydrogeologischen Situation im Kandertal noch Fragen offen sind, führt das VBS weitere Untersuchungen durch.

«Sprengstoff-Rückstände im Wasser gefunden» weiterlesen